Wanderwege um Tiefengruben

Förster-Brommer-Weg

Tiefengruben liegt idyllisch im Landschaftsschutzgebiet „Mittleres Ilmtal“ und ist umgeben von einem Netz gut ausgeschilderter Wander- und Radwege. Mehrere Rundwanderwege legte die 4 km entfernte Stadt Bad Berka für ihre Gäste an. Benannt sind sie nach verschiedenen Persönlichkeiten, die in Bad Berka lebten und wirkten. Einer dieser Rundwanderwege, der Förster-Brommer-Weg, führt nördlich oberhalb von Tiefengruben entlang.

Route: Wandert man von Tiefengruben aus in Richtung Bad Berka, biegt gleich nach den Gebäuden der Agrargenossenschaft ein Feldweg links oben zum Waldrand ab. An der Sitzgruppe kann man sich bei schöner Aussicht von dem steilen Anstieg erholen. Dahinter stößt man im Wald auf den mit einem blau-gelben Kreis markierten Rundwanderweg. Er führt über den Kammweg des Wacholderberges mit herrlichen Ausblicken auf Tiefengruben, Bad Berka und den Segelflugplatz unterhalb der Wacholderberghütte nach Bad Berka und als Rundweg durch das Erfurter Tal, vorbei an der Erfurter-Tal-Hütte nach ca. 180 Minuten gemütlicher Wanderung wieder nach Tiefengruben.

Der Bad Berkaer Karl Brommer (1883 – 1969) war im Berkaer Revier 1926 – 1945 als Förster tätig.
Bekannt und beliebt wurde Förster Brommer besonders durch sein Jägerlatein und die abenteuerlichen Jagdgeschichten

Hebammenweg (Tiefengruben – Gutendorf – ca. 3,5 km)

Die mit einem weißen H auf grünem Grund gekennzeichnete Wanderroute von Tiefengruben nach Gutendorf erinnert an den Weg, den die Tiefengrubener Hebammen nahmen, um auf kürzestem Weg zu einer anstehenden Entbindung in das Nachbardorf zu eilen. Seit 1887 war die Tiefengrubener Hebamme auch für die Dörfer Gutendorf und Meckfeld zuständig. Die letzte Hebamme war Anna Schachtschabel. Sie versah ihren Dienst von 1892 bis 1929.

Route: Die Wanderung startet im Zentrum von Tiefengruben. Durch den Ziech, zwischen den Häusern Nr. 41 und 42 der älteste Zugang zum Dorf, gelangt man auf den Wiesenring. Man geht zunächst ca. 200 m nach links auf dem Ringweg durch die Streuobstwiesen. Hier lohnt sich eine Pause. Auf dem Ringweg wurde ein Obstlehrpfad angelegt. Schön gestaltete Tafeln und ein Insektenhotel vermitteln viele interessante Details über die denkmalgeschützten Streuobstwiesen rings um Tiefengruben. Am Sportplatz geht es dann rechts bergauf und in den Wald hinein. Ein schmaler Pfad schlängelt sich ansteigend durch den Buchenmischwald und lässt erahnen, dass die Hebammen eine gute Kondition benötigten, um schnell nach Gutendorf bzw. Meckfeld zu gelangen. Nach etwa 2 km mündet der Weg auf die historische Salzstraße (siehe unten), auf der die Händler von Bad Frankenhausen kommend das Salz nach Tiefengruben und weiter Richtung Rudolstadt transportierten. Nach einigen Hundert Metern öffnet sich der Wald und mündet auf eine Teerstraße, die bergab direkt nach Gutendorf führt, dem Zielort unserer Hebamme.

Zurück nach Tiefengruben kann man die ehemalige Salzstraße wandern. In der Mitte der Tour lädt ein schön gestalteter Platz mit Sitzgruppen und dem 1997 errichteten Vatertagsstein zur Rast ein.

Auf den Spuren des Salzes

In Thüringen gab es mehrere Salzstraßen bzw. Salzwege, die von den Stätten der Salzgewinnung zu den Verbrauchern führten. Unsere oberhalb von Tiefengruben verlaufende Salzstraße begann in Frankenhausen am Kyffhäusergebirge. Dort wurde bereits 998 nachweislich Salz aus Solequellen gewonnen.

Route: Der mittelalterliche Handelsweg führte über Rohrborn, Schloßvippach und Eckstedt nach Ollendorf und überquerte dort eine der bedeutendsten Straßen Europas – die via regia, die Königsstraße. Weiter ging es über Niederzimmern, Utzberg, Bechstedtstraß nach Gutendorf. Am Ortsausgang von Gutendorf (Richtung Bad Berka) verlief die Salzstraße bergan in den Wald, vorbei an einem schön gestalteten und gepflegten Picknickplatz – dem Vatertagsstein – und oberhalb von Tiefengruben weiter in Richtung München. Von der Höhe gab es einen Abzweig hinunter ins Dorf, um auch die Bewohner „tief in der Grube“ mit Salz und anderen begehrten Waren beliefern zu können. Daher soll übrigens der Ortsname Tiefengruben stammen.
Am Steinberg querte die Salzstraße die Verbindungsstraße Blankenhain-Berka-Tonndorf-Erfurt und führte weiter durch den Münchner Grund. Dort wurde sie streckenweise von der aus Erfurt-Klettbach-Tonndorf kommenden Böhmischen Straße aufgenommen, um weiter nach Tannroda, Böttelborn, Haufeld und Teichel zu verlaufen. Kurz vor Teichel traf die Salzstraße auf die bedeutende Kupferstraße und führte mit ihr zusammen über Teichröda nach Rudolstadt. Ein Teil des Salzes wurde dort gelagert, der andere Teil über die Pässe des Schiefergebirges nach Süddeutschland weiter transportiert. Mehrere Flurnamen und Forstorte entlang der Salzstraße, wie Salzkopf, an der Salzstraße, am Salzweg, Salzrain usw. verweisen auf den Salztransport auf diesem alten Handelsweg bis in das beginnende 19. Jh.

Wanderweg Tiefengruben – Stiefelburg (grün-weiße; gelb-weiße Markierung)

Route: Oberhalb von Tiefengruben führt ein grün-weiß markierter Wanderweg von Bad Berka kommend gegenüber des Wasserwerkes Richtung Tonndorf. Der Weg wurde inzwischen als Radweg asphaltiert und ist somit auch bei schlechtem Wetter gut zu begehen. Man läuft oder radelt unterhalb des Schlosses Tonndorf entlang. Dort lohnt sich ein kleiner Abstecher hinunter zur Straße zu den zwei markanten Steinkreuzen. Der Sage nach sollen sich dort die zwei Söhne eines Tonndorfer Burgherren gegenseitig im Streit um das Erbe ihres Vaters erschlagen haben. Auf der grün-weißen und gelb-weißen Markierung geht es weiter bis zur Stiefelburg, einem 1930 eröffneten Gasthaus. Auf der gelb-weißen Markierung führt der Weg über den Mittelberg und Hopfberg zurück Richtung Tiefengruben.  Dort treffen oberhalb des Dorfes die gelb-weiße und die Rundweg-4-Markierung für den Förster-Brommer-Weg zusammen, sodass man über den Wacholderberg gleich nach Bad Berka weiter wandern könnte.

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