14. - 16. Jahrhundert
> 1332 |
Erste amtliche Erwähnung Tiefengrubens in einer Grenzbeschreibung des Schlosses Tonndorf |
> 1355/58 | Übernahme der Herrschaft Tonndorf durch den Rat der Stadt Erfurt |
> 1360 – 1500 | Herrschaft des Erzbischofs und Kurfürst von Mainz, Gerichtsbarkeit des Rates der Stadt Erfurt, Abhängigkeit vom Kloster Berka |
> zw. 1446 und 1451 | Im Gefolge kriegerischer Auseinandersetzungen schreibt der Chronist Cammermeister: “Nora, Ulla, Tiefengruben, Kranichborn, welche in Flammen aufgegangen…” |
> 1534 | Erster evangelischer Pfarrer in Tonndorf |
> 1553 | Ermordung des letzten katholisches Pfarrers Hans Schneider, der noch parallel zum ev. Pfarrer in Tonndorf und Umgebung seinen Dienst tat |
> 1553 | 1. Verzeichnis Tiefengrubener Einwohner: 43 Familien oder Haushaltsvorstände , 36 Familien mit Landsitz |
> vor 1574 | Erbauung der Kirche Tiefengruben. In der senkrechten Balken des Glockenstuhles ist die Jahreszahl 1574 eingeschnitten. Chor und Langhaus deuten auf eine gotische Anlage (vor 1550) hin |
> 1565 | Am Montag nach Jacobi großes Erdbeben |
> 1572 | Aufspaltung der Ernestiner Herrschaft in die Cobruger und Weimarische Linie, Regentschaft des Altenburger Friedrich Wilhelm I. |
> 1581 | Große Pest von Weimar, Verlagerung der Regierung nach Jena |
> ab 1591 | Der Erzbischof und Kurfürst von Mainz trat 1591 seine Rechte am Amt Tonndorf an den Herzog von Sachsen-Weimar ab |
> 1592 | Vorübergehende Herrschaft der Herzöge von Sachsen-Weimar |
> 1594 | Im Pfarrbericht wird für Tiefengruben erstmals ein Lehrer erwähnt |
17. - 18. Jahrhundert
> 1613 | Große Thüringer Sintflut mit starken Verwüstungen, in Weimar wurden 44 Häuser vom Wasser zerstört, 65 Menschen kamen um. In Tiefengruben Verwüstung des Zech, mehrere Häuser stützten ein |
> 1618-1648 | 30jähriger Krieg, mit verheerenden Folgen auch für Tiefengruben: 1648 von 832 Äckern rund um Tiefengruben nur noch 15 bebaut |
> 1623-1640 | Mehrere Pestepidemien, von denen ebenfalls Tiefengruben betroffen war, insgesamt 150 Pesttote |
> 1640 – 1675 | Regentschaft Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha |
> 1642 | Allgemeine Schulpflicht für alle Kinder von 6 – 12 Jahren, durch Herzog Ernst dem Frommen eingeführt, gilt ab 1645 auch für das Amt Tonndorf mit Tiefengruben |
> 1642 | Landesvisitation der herzoglichen Regierung in Weimar: 26 Familien, 27 bewohnte Häuser, 7 Rinder, 16 bebaute Äcker, 817 unbebaute Äcker |
> 1648 | Von 832 Äckern rund um Tiefengruben sind nur noch 15 bebaut |
> Ab 1649 | lückenlose Aufstellung über die Wirte und Wirtinnen in Tiefengruben |
> 1663 | Die Witwe Margarete Förster aus Tiefengruben wurde auf dem Galgenberg (Hexensäule) als Hexe verbrannt |
> 1680-1802 | Amt Tonndorf gerät wieder unter die Herrschaft von Kurmainz |
> 1686 | Kirche: Vermutlicher Umbau des rechten gotischen Saalbaus mit bündigem Ostturm im Stil des Barock |
> 18Jh. | Kirche: Ölmalereien an der Kanzel mit biblischen Motiven auf sechs Holzpaneelen, die Moses, Jesus Christus und die vier Evangelisten darstellen. Etwa aus der gleichen Zeit stammt der imposante barocke Orgelprospekt |
> 1718 | Verfügung, dass jeder neue Nachbar im Ort “zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit” 12 Obstbäume pflanzen muss |
> 1740 | Kartoffelanbau in Erfurt – kurmainzisch gefördert |
> 1766 | 1. Kaminfeger erwähnt |
> 1777 (5.Juni) | Ein Hochwasser nach einem Gewitter zerstört den Ziech derart, “dass 300 Fuhren Steine erst 1867/70 ihn wieder begehbar machen |
> 1796-1991 | Kirch: Abnahme des Turmkopfes wegen notwendiger Reparaturen u.a. 1796, 1847, 1870, 1959 und 1991 |
> 1786 | Dorfpolizeiverordnung: Back- und Brauhäuser sowie Schmiedewerkstätten sind im Erfurtischen Gebiet außerhalb des Dorfes zu setzen |
19. - 20. Jahrhundert
> 1802 | Gebiet der Stadt Erfurt (zu dem Tiefengruben gehört) wird preußisch |
> 1804 | Bau eines Spitzenhauses zwischen dem Friedhof an der Kirche und dem Dorfteich und Kauf einer Feuerwehrspritze |
> 1806-1814 | Unter französischer Herrschaft |
> 1813/1814 | 34 Tiefengrubener starben an Typhus |
> 1815 | Das Amt Tonndorf mit Tiefengruben kam für kurze Zeit (etwa 5 Monate) nochmals unter preußische Verwaltung |
> 1815 | Wiener Kongress – Tiefengruben kommt mit dem Amt Tonndorf zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach |
> 1818 | Aufhebung des Amtes Tonndorf, Verwaltung nun über das Amt Bad Berka |
> 1842 | Einrichtung des neuen derzeit noch existierende Friedhofes auf dem Steinberg, alter Friedhof direkt an der Kirche ist nicht mehr belegt |
> ab 1869 | Schankgerechtigkeit für die Besitzer des Hofes Nr. 10; ab 1872 zusätzlich auch für Hof Nr. 37 |
> 1870/71 | Sieben Tiefengrubener nahmen am Deutsch-Französischen Krieg teil |
> 1879/80 | Abriss des Brauhauses zur Verbreiterung der Straße, 2. Zugang zum Dorf – die Straße nach Bad Berka wurde gebaut |
< 1884 | Witwe Marie Gläser (Haus Nr. 46) schenkt der Schule 600 Mark, mit der Bestimmung, die Zinserträge für ein Kinderfest der Schulkinder zu verwenden |
> 1889 | 1. private Wasserleitung für 10 bis 12 Grundstücke |
> 1890 | 2. Gastwirtschaft Häufelt (Haus Nr. 37) erhält eine Konzession |
> 1895 | Einwohnerzahl bei der Volkszählung 1895: 279 Einwohner, davon 130 männlich und 149 weiblich |
> 26.4.1896 | Einweihung der 1. Kegelbahn Tiefengruben bei Wirt Nimmrich (Haus Nr. 10) |
> 1900 | Abriss und Neubau des Schulhauses Nr. 33 |
> 1910 | Elektrifizierung Tiefengrubens |
> 1910 | Kirche: Umbau des Orgelwerks durch Orgelbaumeister August Müller (Bad Berka), Kirche innen umgebaut: Apsisgewölbe im Turmbereich, Emporen |
> 1914 – 1918 | 1. Weltkrieg: acht Tiefengrubener mussten in diesem Krieg sterben, zwei blieben vermisst |
> 1919 | Bild des Landes Thüringen mit Weimar als Hauptstadt |
> 1923 | Umgestaltung der Malzdarre (Haus Nr. 59) zum Spritzenhaus mit Steigerturm; Nutzung der anderen Räume zeitweise als Tischlerwerkstatt, Leichenraum, Gemeindearchiv, Bürgermeisterzimmer, Jugend- und Posträume; 1990 – 1997 Gaststätte, im Erdgeschoss Friseur und Jugendzimmer |
> 1923 | Kirche: neue Stahlglocken von der Glockengießerei Schilling in Apolda |
> 1924 | Einweihung des Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges am Dorfteich gegenüber der Kirche (an seiner Stelle befand sich seit 1804 das alte Spritzenhaus) |
> 1939 – 1945 | 2. Weltkrieg: 14 Tiefengrubener ließen ihr Leben, 9 wurden vermisst |
> 1939 – 1945 | Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald zwischen Tiefengruben und Tonndorf; Bau des Wasserwerkes durch die Häftling |
> 12. April 1945 | Zwischen 8 und 9 Uhr rückten amerikanische Truppen mit Panzern und Militärfahrzeugen in Tiefengruben ein und fuhren weiter Richtung Bad Berka. Der 2. Weltkrieg war zu Ende, neuer Bürgermeister: Alfred Gierschke, 1950 -1988 Erhard Stern |
> 1945 | Keine Beteiligung an der Bodenreform, da kein Großgrundbesitz in Tiefengruben vorhanden |
> 1952 | Bezirk Erfurt/Kreis Weimar-Land (DDR) |
> 1956 | Eröffnung des Tiefengrubener Kindergartens im ehemaligen Hirtenhaus, Nr. 57, an der Kirche |
> 1958 | Gründung der LPG Typ III „Vor der Harth“ Tiefengruben mit 125 ha Nutzfläche |
> 1960 | Gründung der LPG Typ I „An der Salzstraße“ Tiefengruben |
> 1960 – 1964 | Bau der zentralen Wasserleitung in Tiefengruben |
> 1961 | Neubau der Kegelbahn in Nr. 10 mit Hilfe des „Patenbetriebes von Tiefengruben, der Zentralklinik Bad Berka |
> 1962 | Kirche: alte Uhr durch eine neue ersetzt |
> 1966 | Letzter Unterricht im Schulhaus Nr. 33, zuletzt wurden noch die Klassen 1 – 4 gemeinsam in einem Raum unterrichtet. Tiefengrubens Dorfschule war die letzte dieser Art im Kreis |
> 1968 | Vereinigung beider LPG zu einer LPG „Vor der Harth“ zum 01.01.1968 mit 400 ha Nutzfläche |
> 1975 | Teilung der LPG: Anschluss der Tiefengrubener LPG-Betriebsteile Tierproduktion und Bau an die LPG „DSF“ Gutendorf; Anschluss Betriebsteil Pflanzenproduktion an LPG Bad Berka |
> 1975 | Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses |
> 1976 | Flächendenkmalschutz für die gesamte Dorfanlage aufgrund der gut erhaltenen Rundplatzform, Aufnahme in die Kreis- und Bezirksdenkmalliste |
> 06.10.1978 | Übergabe der neuen Konsum-Verkaufstelle anstelle des Hauses Nr. 60, das zuvor abgerissen wurde |
> 1980 | Unterschiedlich hoher Erdwall als Rest der spätmittelalterlichen Ortsbesfestigungsanlage um die geschlossene Ortslage als Bodendenkmal unter Schutz gestellt |
> 1985 | Auszeichnung als „Schönster Urlaubsort“ des Kreises Weimar |
> 1985 – 1987 | Bau eines Oxydationsteiches zur Klärung der Abwässer |
> 1988 – 1994 | Renate Gelmroth: 3. Bürgermeisterin |
> 1989 | Feier zur 700-Jahr-Feier Tiefengrubens |
> 1990 | Neubildung des Landes Thüringen mit Erfurt als Hauptstadt/Landkreis Weimar |
> 1990 | Vereinigung der LPG Bad Berka, Gutendorf und Tonndorf zur LPG Bad Berka |
> 1990/91 | Kirche: Erneuerung des Turm- und Kirchenschiffdaches |
> 1991 | Umwandlung zur Agrargenossenschaft Bad Berka e.G. |
> Sept 1992 | Sieger im Kreiswettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” und 2. Platz im Landeswettbewerb bei insgesamt 327 teilnehmenden Gemeinden |
> 1992 | Gründung des Obstbauvereins Tiefengruben e.V. und 1. Obstmarkt |
> 1993 | Silbermedaille im Bundeswettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” |
> 1994 | Übergabe der komplett sanierten Dorfstraße, die innerhalb von 20 Monaten Kanalisation-, Trinkwasser-, Gas-, Elektro/Telefonleitungen verlegt und anschließend alles gepflastert wurde |
> 1994 | Tiefengruben wird Ortsteil der neu gebildeten Einheitsgemeinde Bad Berka |
> ab 1996 | Benefizkonzerte für die Sanierung der Tiefengrubener Kirche – Bildung Interessengemeinschaft Tiefengrubener Kultursommer |
> 1996 | Kirche: Schwammsanierung |
> 1998 | Kirche: Erneuerung Innenputz, Elektroinstallation, Herrichtung des kleineren beheizbaren Raumes – genutzt als Winterkirche und Gottesdienste und für Ausstellungen |
> 1999 | Eröffnung des Denkmalcafés „Zur schwarzen Küche“ im ältesten Wohnhaus Tiefengrubens, der Nr. 31 |
21. Jahrhundert
> 2000-2002 | Kirche: Malerarbeiten, Instandsetzung der Bänke, Heizungseinbau |
> 2002-2010 | Kirche: Fachgerechte Restaurierung von Kanzel, Taufdeckel und Orgelprospekt |
> 17.01.2002 | Verleihung der Goldmedaille im Bundeswettbewerb ” Unser Dorf soll schöner werden” auf der “Grünen Woche” in Berlin |
> 01.10.2006 | Kirche: Neuordnung der Pfarrstellenstruktur, Auflösung des Pfarramtes Tonndorf. Die seit Jahrhunderten zu Tonndorf gehörende Kirchgemeinde Tiefengruben wird künftig von Bad Berka aus betreut. |
> 2006 | Eröffnung der Gaststätte „Zum Rundling“ im Haus Nr. 52 |
> 05.11.2006 | Kirche: Vorstellung der neuen elektronischen Orgel, finanziert aus Spenden vom “Kultursommers Tiefengruben” . Das alte, vom Orgelbaumeister Müller errichtete Instrument war schon länger nicht mehr bespielbar. |
> 14.04.2007 | Eröffnung des einstigen Darrhauses als neues Bürgerhaus Nr. 59 mit Backstube und altdeutschem Backofen im Erdgeschoss. Im Obergeschoss bieten ein größerer und ein kleinerer Veranstaltungsraum mit Küche – Möglichkeiten zum Mehrgenerationentreff, für Beratungen, Schulungen oder für Feierlichkeiten. |
> 2012 | Kirche: Reparatur und Neueindeckung der Dachgauben |
20.06.2013 | Hochwasser nach Starkregen in Tiefengruben, große Schäden an verschiedenen Privathäusern und an Kreis- und Nebenstraßen |
Galerie Historischer Bilder

Burschengesellschaft Tiefengruben um 1920

Haus Nr. 10 – Bis 1990 unter dem Namen “Zur Socke” als Gaststätte betrieben

Haus Nr. 17: “Schmiede vorm Dorfe” Erbaut: 1749

Haus Nr. 37 – Von 1872 bis 1954 “Gastwirtschaft Oelsner”