Die Chronik von Tiefengruben
14. - 16. Jahrhundert
> 1332 |
Erste amtliche Erwähnung Tiefengrubens in einer Grenzbeschreibung des Schlosses Tonndorf |
> 1355/58 | Übernahme der Herrschaft Tonndorf durch den Rat der Stadt Erfurt |
> 1360 – 1500 | Herrschaft des Erzbischofs und Kurfürst von Mainz, Gerichtsbarkeit des Rates der Stadt Erfurt, Abhängigkeit vom Kloster Berka |
> zw. 1446 und 1451 | Im Gefolge kriegerischer Auseinandersetzungen schreibt der Chronist Cammermeister: „Nora, Ulla, Tiefengruben, Kranichborn, welche in Flammen aufgegangen…“ |
> 1534 | Erster evangelischer Pfarrer in Tonndorf |
> 1553 | Ermordung des letzten katholisches Pfarrers Hans Schneider, der noch parallel zum ev. Pfarrer in Tonndorf und Umgebung seinen Dienst tat |
> 1553 | 1. Verzeichnis Tiefengrubener Einwohner: 43 Familien oder Haushaltsvorstände , 36 Familien mit Landsitz |
> vor 1574 | Erbauung der Kirche Tiefengruben. In der senkrechten Balken des Glockenstuhles ist die Jahreszahl 1574 eingeschnitten. Chor und Langhaus deuten auf eine gotische Anlage (vor 1550) hin |
> 1565 | Am Montag nach Jacobi großes Erdbeben |
> 1572 | Aufspaltung der Ernestiner Herrschaft in die Cobruger und Weimarische Linie, Regentschaft des Altenburger Friedrich Wilhelm I. |
> 1581 | Große Pest von Weimar, Verlagerung der Regierung nach Jena |
> ab 1591 | Der Erzbischof und Kurfürst von Mainz trat 1591 seine Rechte am Amt Tonndorf an den Herzog von Sachsen-Weimar ab |
> 1592 | Vorübergehende Herrschaft der Herzöge von Sachsen-Weimar |
> 1594 | Im Pfarrbericht wird für Tiefengruben erstmals ein Lehrer erwähnt |
17. - 18. Jahrhundert
> 1613 | Große Thüringer Sintflut mit starken Verwüstungen, in Weimar wurden 44 Häuser vom Wasser zerstört, 65 Menschen kamen um. In Tiefengruben Verwüstung des Zech, mehrere Häuser stützten ein |
> 1618-1648 | 30jähriger Krieg, mit verheerenden Folgen auch für Tiefengruben: 1648 von 832 Äckern rund um Tiefengruben nur noch 15 bebaut |
> 1623-1640 | Mehrere Pestepidemien, von denen ebenfalls Tiefengruben betroffen war, insgesamt 150 Pesttote |
> 1640 – 1675 | Regentschaft Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha |
> 1642 | Allgemeine Schulpflicht für alle Kinder von 6 – 12 Jahren, durch Herzog Ernst dem Frommen eingeführt, gilt ab 1645 auch für das Amt Tonndorf mit Tiefengruben |
> 1642 | Landesvisitation der herzoglichen Regierung in Weimar: 26 Familien, 27 bewohnte Häuser, 7 Rinder, 16 bebaute Äcker, 817 unbebaute Äcker |
> 1648 | Von 832 Äckern rund um Tiefengruben sind nur noch 15 bebaut |
> Ab 1649 | lückenlose Aufstellung über die Wirte und Wirtinnen in Tiefengruben |
> 1663 | Die Witwe Margarete Förster aus Tiefengruben wurde auf dem Galgenberg (Hexensäule) als Hexe verbrannt |
> 1680-1802 | Amt Tonndorf gerät wieder unter die Herrschaft von Kurmainz |
> 1686 | Kirche: Vermutlicher Umbau des rechten gotischen Saalbaus mit bündigem Ostturm im Stil des Barock |
> 18Jh. | Kirche: Ölmalereien an der Kanzel mit biblischen Motiven auf sechs Holzpaneelen, die Moses, Jesus Christus und die vier Evangelisten darstellen. Etwa aus der gleichen Zeit stammt der imposante barocke Orgelprospekt |
> 1718 | Verfügung, dass jeder neue Nachbar im Ort „zu Nutz und Frommen der Allgemeinheit“ 12 Obstbäume pflanzen muss |
> 1740 | Kartoffelanbau in Erfurt – kurmainzisch gefördert |
> 1766 | 1. Kaminfeger erwähnt |
> 1777 (5.Juni) | Ein Hochwasser nach einem Gewitter zerstört den Ziech derart, „dass 300 Fuhren Steine erst 1867/70 ihn wieder begehbar machen |
> 1796-1991 | Kirch: Abnahme des Turmkopfes wegen notwendiger Reparaturen u.a. 1796, 1847, 1870, 1959 und 1991 |
> 1786 | Dorfpolizeiverordnung: Back- und Brauhäuser sowie Schmiedewerkstätten sind im Erfurtischen Gebiet außerhalb des Dorfes zu setzen |
19. - 20. Jahrhundert
> 1802 | Gebiet der Stadt Erfurt (zu dem Tiefengruben gehört) wird preußisch |
> 1804 | Bau eines Spitzenhauses zwischen dem Friedhof an der Kirche und dem Dorfteich und Kauf einer Feuerwehrspritze |
> 1806-1814 | Unter französischer Herrschaft |
> 1813/1814 | 34 Tiefengrubener starben an Typhus |
> 1815 | Das Amt Tonndorf mit Tiefengruben kam für kurze Zeit (etwa 5 Monate) nochmals unter preußische Verwaltung |
> 1815 | Wiener Kongress – Tiefengruben kommt mit dem Amt Tonndorf zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach |
> 1818 | Aufhebung des Amtes Tonndorf, Verwaltung nun über das Amt Bad Berka |
> 1842 | Einrichtung des neuen derzeit noch existierende Friedhofes auf dem Steinberg, alter Friedhof direkt an der Kirche ist nicht mehr belegt |
> ab 1869 | Schankgerechtigkeit für die Besitzer des Hofes Nr. 10; ab 1872 zusätzlich auch für Hof Nr. 37 |
> 1870/71 | Sieben Tiefengrubener nahmen am Deutsch-Französischen Krieg teil |
> 1879/80 | Abriss des Brauhauses zur Verbreiterung der Straße, 2. Zugang zum Dorf – die Straße nach Bad Berka wurde gebaut |
< 1884 | Witwe Marie Gläser (Haus Nr. 46) schenkt der Schule 600 Mark, mit der Bestimmung, die Zinserträge für ein Kinderfest der Schulkinder zu verwenden |
> 1889 | 1. private Wasserleitung für 10 bis 12 Grundstücke |
> 1890 | 2. Gastwirtschaft Häufelt (Haus Nr. 37) erhält eine Konzession |
> 1895 | Einwohnerzahl bei der Volkszählung 1895: 279 Einwohner, davon 130 männlich und 149 weiblich |
> 26.4.1896 | Einweihung der 1. Kegelbahn Tiefengruben bei Wirt Nimmrich (Haus Nr. 10) |
> 1900 | Abriss und Neubau des Schulhauses Nr. 33 |
> 1910 | Elektrifizierung Tiefengrubens |
> 1910 | Kirche: Umbau des Orgelwerks durch Orgelbaumeister August Müller (Bad Berka), Kirche innen umgebaut: Apsisgewölbe im Turmbereich, Emporen |
> 1914 – 1918 | 1. Weltkrieg: acht Tiefengrubener mussten in diesem Krieg sterben, zwei blieben vermisst |
> 1919 | Bild des Landes Thüringen mit Weimar als Hauptstadt |
> 1923 | Umgestaltung der Malzdarre (Haus Nr. 59) zum Spritzenhaus mit Steigerturm; Nutzung der anderen Räume zeitweise als Tischlerwerkstatt, Leichenraum, Gemeindearchiv, Bürgermeisterzimmer, Jugend- und Posträume; 1990 – 1997 Gaststätte, im Erdgeschoss Friseur und Jugendzimmer |
> 1923 | Kirche: neue Stahlglocken von der Glockengießerei Schilling in Apolda |
> 1924 | Einweihung des Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges am Dorfteich gegenüber der Kirche (an seiner Stelle befand sich seit 1804 das alte Spritzenhaus) |
> 1939 – 1945 | 2. Weltkrieg: 14 Tiefengrubener ließen ihr Leben, 9 wurden vermisst |
> 1939 – 1945 | Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald zwischen Tiefengruben und Tonndorf; Bau des Wasserwerkes durch die Häftling |
> 12. April 1945 | Zwischen 8 und 9 Uhr rückten amerikanische Truppen mit Panzern und Militärfahrzeugen in Tiefengruben ein und fuhren weiter Richtung Bad Berka. Der 2. Weltkrieg war zu Ende, neuer Bürgermeister: Alfred Gierschke, 1950 -1988 Erhard Stern |
> 1945 | Keine Beteiligung an der Bodenreform, da kein Großgrundbesitz in Tiefengruben vorhanden |
> 1952 | Bezirk Erfurt/Kreis Weimar-Land (DDR) |
> 1956 | Eröffnung des Tiefengrubener Kindergartens im ehemaligen Hirtenhaus, Nr. 57, an der Kirche |
> 1958 | Gründung der LPG Typ III „Vor der Harth“ Tiefengruben mit 125 ha Nutzfläche |
> 1960 | Gründung der LPG Typ I „An der Salzstraße“ Tiefengruben |
> 1960 – 1964 | Bau der zentralen Wasserleitung in Tiefengruben |
> 1961 | Neubau der Kegelbahn in Nr. 10 mit Hilfe des „Patenbetriebes von Tiefengruben, der Zentralklinik Bad Berka |
> 1962 | Kirche: alte Uhr durch eine neue ersetzt |
> 1966 | Letzter Unterricht im Schulhaus Nr. 33, zuletzt wurden noch die Klassen 1 – 4 gemeinsam in einem Raum unterrichtet. Tiefengrubens Dorfschule war die letzte dieser Art im Kreis |
> 1968 | Vereinigung beider LPG zu einer LPG „Vor der Harth“ zum 01.01.1968 mit 400 ha Nutzfläche |
> 1975 | Teilung der LPG: Anschluss der Tiefengrubener LPG-Betriebsteile Tierproduktion und Bau an die LPG „DSF“ Gutendorf; Anschluss Betriebsteil Pflanzenproduktion an LPG Bad Berka |
> 1975 | Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses |
> 1976 | Flächendenkmalschutz für die gesamte Dorfanlage aufgrund der gut erhaltenen Rundplatzform, Aufnahme in die Kreis- und Bezirksdenkmalliste |
> 06.10.1978 | Übergabe der neuen Konsum-Verkaufstelle anstelle des Hauses Nr. 60, das zuvor abgerissen wurde |
> 1980 | Unterschiedlich hoher Erdwall als Rest der spätmittelalterlichen Ortsbesfestigungsanlage um die geschlossene Ortslage als Bodendenkmal unter Schutz gestellt |
> 1985 | Auszeichnung als „Schönster Urlaubsort“ des Kreises Weimar |
> 1985 – 1987 | Bau eines Oxydationsteiches zur Klärung der Abwässer |
> 1988 – 1994 | Renate Gelmroth: 3. Bürgermeisterin |
> 1989 | Feier zur 700-Jahr-Feier Tiefengrubens |
> 1990 | Neubildung des Landes Thüringen mit Erfurt als Hauptstadt/Landkreis Weimar |
> 1990 | Vereinigung der LPG Bad Berka, Gutendorf und Tonndorf zur LPG Bad Berka |
> 1990/91 | Kirche: Erneuerung des Turm- und Kirchenschiffdaches |
> 1991 | Umwandlung zur Agrargenossenschaft Bad Berka e.G. |
> Sept 1992 | Sieger im Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und 2. Platz im Landeswettbewerb bei insgesamt 327 teilnehmenden Gemeinden |
> 1992 | Gründung des Obstbauvereins Tiefengruben e.V. und 1. Obstmarkt |
> 1993 | Silbermedaille im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ |
> 1994 | Übergabe der komplett sanierten Dorfstraße, die innerhalb von 20 Monaten Kanalisation-, Trinkwasser-, Gas-, Elektro/Telefonleitungen verlegt und anschließend alles gepflastert wurde |
> 1994 | Ehrenamtlicher Ortsteilbürgermeister wird Udo Pfotenhauer |
> 1996 | Erstes Party.San Metal Open Air: Tiefengruben ist Geburtsort des inzwischen legendären Party.San Metal Open Airs. Das Extrem-Metal–Festival startete ganz klein 1996 in Tiefengruben und fand dort insgesamt dreimal statt. Aufgrund der wachsenden Besucherzahlen zog das Festival 1998 auf den Sportplatz Bad Berka und 1999 auf den Sportplatz Tannroda um. Mit dem Umzug nach Bad Berka 1998 kam der Name „Party.San“ auf. Ab dem Jahr 2000 etablierte sich das inzwischen jährlich im August stattfindende Festival auf den Wiesen am Segelflugplatz zwischen Tiefengruben und Bad Berka. Doch auch diese Örtlichkeit kam an ihre Grenzen. Vor allem bei starken Niederschlägen verwandelte sich der Untergrund in eine Schlammfläche. Daher entschied sich der Veranstalter, das Festival ab 2011 auf dem Flugplatz Obermehler-Schlotheim im Nordwesten Thüringens, zwischen Mühlhausen und Sondershausen, stattfinden zu lassen. Zu dem Zeitpunkt wurde das Festival von bis zu 8.500 Fans besucht. |
> 1994 | Tiefengruben wird Ortsteil der neu gebildeten Einheitsgemeinde Bad Berka, Der Ehrenamtliche Bürgermeister ist mit der Eingemeindung wirksam geworden. Bis dahin gab es den hauptamtlichen. |
> ab 1996 | Benefizkonzerte für die Sanierung der Tiefengrubener Kirche – Bildung Interessengemeinschaft Tiefengrubener Kultursommer |
> 1996 | Kirche: Schwammsanierung |
> 1998 | Kirche: Erneuerung Innenputz, Elektroinstallation, Herrichtung des kleineren beheizbaren Raumes – genutzt als Winterkirche und Gottesdienste und für Ausstellungen |
> 1999 | Eröffnung des Denkmalcafés „Zur schwarzen Küche“ im ältesten Wohnhaus Tiefengrubens, der Nr. 31, Schließung 2014 |
21. Jahrhundert
> 2000-2002 | Kirche: Malerarbeiten, Instandsetzung der Bänke, Heizungseinbau |
> 2002-2010 | Kirche: Fachgerechte Restaurierung von Kanzel, Taufdeckel und Orgelprospekt |
> 17.01.2002 | Verleihung der Goldmedaille im Bundeswettbewerb “ Unser Dorf soll schöner werden“ auf der „Grünen Woche“ in Berlin |
> 01.10.2006 | Kirche: Neuordnung der Pfarrstellenstruktur, Auflösung des Pfarramtes Tonndorf. Die seit Jahrhunderten zu Tonndorf gehörende Kirchgemeinde Tiefengruben wird künftig von Bad Berka aus betreut. |
> 2006 | Eröffnung der Gaststätte „Zum Rundling“ im Haus Nr. 52 |
> 05.11.2006 | Kirche: Vorstellung der neuen elektronischen Orgel, finanziert aus Spenden vom „Kultursommers Tiefengruben“ . Das alte, vom Orgelbaumeister Müller errichtete Instrument war schon länger nicht mehr bespielbar. |
> 14.04.2007 | Eröffnung des einstigen Darrhauses als neues Bürgerhaus Nr. 59 mit Backstube und altdeutschem Backofen im Erdgeschoss. Im Obergeschoss bieten ein größerer und ein kleinerer Veranstaltungsraum mit Küche – Möglichkeiten zum Mehrgenerationentreff, für Beratungen, Schulungen oder für Feierlichkeiten. |
Oktober 2008 |
Neuordnung der Pfarrstellenstruktur, Auflösung des Kirchspiels Tonndorf. Pfarrer Bräutigram übernimmt eine neue Pfarrstelle in Erfurt. Die bisher von ihm betreute Kirchengemeinde Skt. Nikolaus Tiefengruben wird mit der Kirchengemeinde Bad Berka vereinigt und nun von Pfarrerin Rinecker betreut. |
27. Mai 2009 |
Kreis-Heimatpreis für Renate Gelmroth und Udo Pfotenhauer aus Tiefengruben für ihr großes Engagement zur Entwicklung der Gemeinde Tiefengruben. Renate Gelmroth war von 1988 bis 1994 Bürgermeisterin in Tiefengruben und setzte sich in einzigartiger Weise für die Weiterentwicklung und den Ausbau des denkmalgeschützten Rundplatzdorfes ein. Udo Pfotenhauer führte ab 1994 bis 2009 die Geschäfte als ehrenamtlicher Bürgermeister fort und fungierte als Vorsitzender des Obstbauvereins Tiefengruben. |
Juni 2009 |
Axel Pollex neu gewählter ehrenamtlicher Ortsteilbürgermeister |
Sommer 2010 | Dreharbeiten in Tiefengruben für den Fernsehfilm „Willkommen in Kölleda“ – Ausstrahlung: am 1. Mai 2012,20.15 Uhr in der ARD. In den Hauptrollen: Francis Fulton-Smith (bekannt auch aus Dr. Kleist) und Janina Hartwig. In den Nebenrollen fanden sich viele Tiefengrubener wieder. |
Oktober 2010 | 100 Jahre Strom: Zum Obstmarkt am 16. Oktober öffnete im Obergeschoss des Bürgerhauses die Ausstellung „Als der Strom nach Tiefengruben kam“ und beleuchtete 100 Jahre Licht und Kraft in Tiefengruben. Nach „ergebensten“ Bitten des Gemeindeoberhauptes brannte Ende 1910 in den Straßen und einigen Häusern Tiefengrubens erstmals elektrisches Licht. |
Mai 2011 | Eröffnung des Radweges zwischen Bad Berka und Tiefengruben. |
> 2012 | Kirche: Reparatur und Neueindeckung der Dachgauben |
April 2012 | Neuer Grabstein für Seidler: Das drittälteste Grab auf dem Tiefengrubener Friedhof ist das Grab von Friedrich Wilhelm Seidler, der 1879 gestorben ist. Er war ab 1830 Lehrer und Kantor in Tiefengruben, vorher ab 1822 Lehrer in Schöten bei Apolda, 1828 Mitbegründer und erster musikalischer Leiter des „Singvereins zu Apolda“ (später Apoldaer Männergesangverein). |
Mai 2012 | Dreharbeiten in Tiefengruben: 2010 liefen die Dreharbeiten für den Film „Willkommen in Kölleda“. Die erste Ausstrahlung im Fernsehen erfolgte am 1. Mai 2012, 20.15 Uhr in der ARD. Eigentlich spielt der Film in der Pfefferminzstadt Kölleda und behandelt das Wohl und Wehe der Pfefferminzbauern (die es allerdings heute in der dargestellten Weise gar nicht mehr gibt.) Da aber Thüringens schönstes Dorf Tiefengruben kameraerfahren ist, wurden die Dreharbeiten kurzerhand in die Dorfmitte und die herrlichen Streuobstwiesen verlegt. Die Hauptrollen waren besetzt mit Francis Fulton-Smith (bekannt auch aus Dr. Kleist) und Janina Hartwig. In den Nebenrollen fanden sich viele Tiefengrubener wieder.
Bereits im Juni 2009 war Tiefengruben im Auftrag von ZDF und 3Sat Drehort für den Theaterfilm „Lenz“. Georg Büchners Novelle aus dem Jahr 1835 wurde dabei von Regisseur Andreas Morell in die Gegenwart transferiert. Als Darsteller agierten u.a. 14 Kühe aus Troistedt, die man extra für den Film in die Mitte des Rundlings gelotst hatte. Auch ein Schlachtfest wurde im Hof Dorfstraße 5 bei Sieglinde Thiele in Szene gesetzt und aufgenommen. |
20. Juni 2013 | Hochwasser nach Starkregen in Tiefengruben, große Schäden an verschiedenen Privathäusern und an Kreis- und Nebenstraßen |
Februar 2014 | Generalüberholung der Tiefengrubener Kirchturmuhr, die2013 ihren Dienst versagte. Das handgeschmiedete Uhrwerk stammt aus dem Jahr 1791. In die Tiefengrubener Kirche wurde es allerdings erst 1962 eingebaut. Mitte Januar wurde das kaputte Uhrwerk ausgebaut und am 7. Februar generalüberholt wieder eingesetzt. |
4. April 2014 | Einweihung des 2,1 km langen Radweg-Abschnittes zwischen dem Wasserwerk oberhalb von Tiefengruben und dem Schloss Tonndorf |
November 2014 | Pflanzung einer Traubeneiche (Baum des Jahres 2014) auf dem Steinberg entlang des Radweges Richtung Schloss Tonndorf durch den Kreisjagdverband. |
Frühjahr 2015 | Hochwasserschutz: Das Hochwasser im Juni 2013 hatte auch in Tiefengruben schwere Schäden angerichtet. Da der Ort tief wie in einem Trichter liegt, kamen die Wassermassen von mehreren Seiten die Wege und Felder heruntergespült. Der mitgebrachte Schlamm verstopfte die viel zu engen Durchlässe. Am 26. Januar 2015 begannen die Bauarbeiten an folgenden Wegen und Durchlässen:Friedhofstrasse – Weg bis Bungalowsiedlung, Ziech mit Verlängerung Streuobstwiesen, hoch Richtung Kammweg bis zur Nussecke/oberer Sitzplatz, Nördlicher Teil Rundweg (Obstbaulehrpfad) von Autowerkstatt – Sportplatz – Hölzchen und Weg oberhalb der LPG, Für diese Arbeiten, die wegen der Fördermittelabrechnung bis Mitte März 2015 abgeschlossen sein mussten (zum Glück war das Wetter sehr mild), waren drei Bautrupps der Firma Thomas-Bau gleichzeitig aktiv. Vorbereitend für diese Arbeiten hatten die Tiefengrubener selbst in drei Arbeitseinsätzen die Wegränder freigeschnitten und durch die gute Ortskenntnis von Harald Kotzer die Grenzsteine freigelegt. Die Projektleitung für die gesamte Maßnahme hatte der Tiefengrubener Thomas Schmidt. Die Stadt Bad Berka steuerte aus ihrem Haushalt rund 200.000 € bei. |
2017 | Der Friedhof ging in die Verwaltung der Stadt Bad Berka über. Er war bis dahin der letzte Friedhof, der sich noch in kirchlicher Trägerschaft befand. Bei rund zwei Bestattungen pro Jahr lohnt sich für die Kirchgemeinde aber keine eigene Friedhofsverwaltung. Die Pflege lag ohnehin bereits seit Jahren in der Hand des städtischen Bauhofes. |
Frühjahr 2017 |
Obstbauverein: Nach einem Vierteljahrhundert gab es einen Wechsel an der Spitze des Obstbauvereins. Neuer Vorsitzender nach Ufo Pfotenhauer ist nun Volker Tänzer. Zum 25jährigen Jubiläum dachten sich die Vereinsmitglieder noch etwas Besonderes aus: Für jedes Vereinsjahr pfropften Frank Oelsner und Volker Tänzer in einer Veredelungsaktion jeweils eine Apfelsorte (also insgesamt 25) auf einen Obstbaum inmitten der Streuobstwiesen. |
März 2018 | Der Dorfteich wurde einer gründlichen Sanierung unterzogen. Vor 35 Jahren hatte man das letzte Mal die Sedimente aus dem Gewässer entfernt. Anfang März baggerte die Firma Puffert die 80 cm dicke Schlammschicht ause. Laboruntersuchungen zufolge, hatten sich keine bedenklichen Stoffe am Grund des Gewässers abgelagert. Nachdem die Teichsohle genügend durchgetrocknet war, erhielt sie eine neue Lehmschicht zur Abdichtung. Im Zusammenhang mit den Teicharbeiten wurde auch die Holzhütte auf der Nordseite abgerissen. Sie diente viele Jahre zur Unterbringung von Entenfutter und als Unterschlupf für die Enten, die zunächst durch die Interessengemeinschaft Geflügelzucht, später durch Hubert Nicolai auf dem See gefüttert wurden. |
Juni 2018 | m Rahmen des Blütenfestes weihte der Obstbauverein am 1. Juni eine neu gebaute Baumpuzzle-Säule am Spielplatz ein. Gebaut wurde die dreiteilige Puzzle-Säule von der Stahlbaufirma Assmann, Text und Gestaltung lieferten Hella Tänzer und Dagmar Müller, fachlich unterstützt von Monika Möhler aus dem Lehr- und Versuchszentrum Obstbau in Erfurt. |
September 2018 | Retter der Bienen: Anlässlich der Grünen Tage Thüringen auf der Erfurter Messe wurde der Obstbauverein Tiefengruben e.V. gemeinsam mit mehreren Helfern am 21.September 2018 mit der Auszeichnung „Bienenfreunde Thüringen 2018“ geehrt. Mit dieser Ehrenplakette würdigte die damalige Ministerin für Infrastruktur und Landwirtschaft Birgit Keller das Engagement der Tiefengrubener für ihren Einsatz zum Erhalt von Wildbienen und bestäubenden Insekten für die Natur. Vorausgegangen war im Frühjahr 2018 eine große Aktion des Obstbauvereins Tiefengruben e.V. zum gemeinsamen Bau von Insektenhotels. 37 Erwachsene und 24 Kinder folgten der Einladung. Am Ende nahm jede Familie ihr Insektenhotel mit nach Hause und platzierte es im heimischen Garten, auf der Streuobstwiese oder an einem anderen geeigneten sonnigen Platz. |
Oktober 2018 | Das Reisemagazin Geo wählte in seiner Oktoberausgabe Tiefengruben als eines von 15 schönsten Dörfern Deutschlands aus, die sich für eine Reise lohnen. Eine Reporterin besuchte das Dorf und porträtierte es mit Texten, Fotos und Tipps für die Anreise. |
Anfang 2019 | Eine neue Initiative entwickelte sich Anfang 2019 in den Dörfern Tiefengruben, Tonndorf, Hohenfelden und Nauendorf: das Talvolk. Es versteht sich als Netzwerk für ein gutes Zusammenleben der Menschen in den Dörfern mit dem Ziel eine gute, enkeltaugliche Entwicklung in den Dörfern zu erreichen, für kulturelle, soziale und ökologische Vielfalt zu sorgen und gute Infrastrukturen zu schaffen. Eine erste konkrete Aktion war das Aufstellen von Mitfahrbänken, um eine bessere Anbindung der Dörfer untereinander und an die Städte Kranichfeld, Bad Berka, Weimar und Erfurt zu erreichen. Die ersten beiden Mitfahrbänke wurden während des Frühjahrsputzes am 30. März 2019 an den beiden Ortseingängen von Tiefengruben aufgestellt. Menschen, die zum Arzt, Einkauf oder einer Veranstaltung in die Nachbarorte fahren möchten, können auf den Bänken Platz nehmen und sich von vorbeifahrenden Autos mitnehmen lassen. |
26. April 2019 | Dorfkino: Das erste Dorfkino fand am 26.April 2019 im Tiefengrubener Bürgerhaus statt. Mit dieser Veranstaltung greift die Talvolk-Initiative das Projekt „Dorfkino einfach machbar“ auf, das vom „Filmklub Güstrow“ getragen und unterstützt wird. Gestartet wurde mit dem Film „weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt“ aus dem Jahr 2017. Geplant ist, die Kinovorführungen alle zwei Monate abwechselnd in den Taldörfern Tonndorf, Nauendorf, Tiefengruben und Hohenfelden stattfinden zu lassen. Der Eintrittspreis liegt bei 5€/ermäßigt 3€. |
18. Mai 2019 | Blütenfrühstück: Am 18. Mai 2019 lud der Obstbauverein Tiefengruben erstmals zu einem Blütenfrühstück auf eine herrlich blühende Obstwiese am Ortseingang des Dorfes. Rund 45 große und kleine Dorfbewohner machten es sich mit Picknickkörben und vielen leckeren Kostproben gemütlich. Für Kaffee und andere Getränke sorgte der Verein. |
19. Oktober 2019 | Der 2019er Obstmarkt hielt mehrere Neuerungen für die Gäste bereit. Der Umwelt zuliebe und zur Müllvermeidung bat der veranstaltende Obstbauverein darum, auf Plastikgeschirr und –besteck weitgehend zu verzichten. Drei Gastrostände hatten sich zusammengeschlossen und schenkten ihre Getränke aus Pfandbechern aus. Zum Abwaschen des eigenen Geschirrs stand eine neue Edelstahlspüle vor dem Bürgerhaus bereit. Neu war auch ein Kalender, den der Obstbauverein erstmals zum Verkauf anbot. Rund 9000 zählten die Veranstalter am Ende des Tages. Den gesamten Obstmarkt begleitete ein MDR-Team um Peggy Patschke. Sie hatten mit Kamera und Mikro bereits im Vorfeld diverse Szenen eingefangen (u.a. den Bau von Insektenhotels mit Volker Tänzer und drei Jungen aus dem Dorf, die Vorbereitung der Pflaumenknödel im Backhaus von Familie Fred Köhler, eine Nacht im neuen Hamburger Sleeperoo (ein futuristisch anmutendes Zelt, in dem sich Gäste bei Anja Pfotenhauer zur Übernachtung einmieten konnten). Diese im Vorfeld entstandenen Aufnahmen wurden zwischen Live-Schaltungen vom Obstmarkt gemischt und eine Woche später ausgestrahlt. |
Oktober 2019 | Friedhofstor: Ende Oktober 2019 bekam Tiefengruben ein neues Friedhofstor. Das alte aus den 1950ern war zu oft repariert, geflickt, geschweißt. Das zum Adventskonzert 2018 gesammelte Geld wurde zum Materialkauf für ein neues Tor verwendet. Die ortsansässige Stahlbaufirma Assmann baute ein schickes neues Tor. |
März 2020 | Pflanzung neuer Bäume in der Dorfmitte: zwei Winterlinden an der Westseite der Kirche (Straßenseite), 1 Winterlinde in der Dorfmitte bei den Schaukästen und Pflanzung eines Busches Blutpflaume am Teich an der Bank gegenüber Hof 31 (Dehne) |
Herbst 2020 | Sanierung des von Prof. Adolf Brütt geschaffenen Denkmals für die Gefallenen des 1. Weltkrieges |