Der Innenraum des Dorfes hat eine Größe von ca. 2 ha. In seiner Mitte befindet sich die Kirche St. Nicolaus, die bis gegen Ende des 19. Jh. noch von dem alten Friedhof umgeben war.
Brau- und Darrhaus standen eng beieinander in unmittelbarer Nähe von Riese und Dorfborn. Da man damals noch kein Lagerbier herstellen konnte, musste alle drei bis vier Wochen frisch gebraut werden. Jeder der Bier haben wollte, musste es da holen, wo gerade gebraut wurde, bzw. bei dem, der gebraut hatte. Aus den jährlichen Gemeinderechnungen geht genau hervor, wer wann sein Brau- und Darrgeld entrichtet hat. Ab 1649 existiert eine lückenlose Aufstellung über die Wirte und Wirtinnen in Tiefengruben. Jeweils der Meistbietende konnte die Schankgerechtigkeit für einen bestimmten Zeitraum (meistens 2 Jahre) pachten. Dabei ging der Bierausschank kreuz und quer durch das Dorf. Bis 1869 besaßen insgesamt 18 Häuser mindestens einmal die zeitweise Schankgerechtigkeit. Das Brauhaus an der Riese wurde 1879 zur Straßenverbreiterung abgerissen. Die ehemalige Malzdarre steht noch und wird heute als multifunktionales Bürgerhaus genutzt.
Häuser mit Geschichte
Ab 1869 etablierten sich feste Gastwirtschaften.
Die Besitzer von Haus Nr. 10 hatten neben ihrer kleinen Landwirtschaft zunächst bis 1872 und dann wieder ab 1884 die Schankgerechtigkeit erworben. Die Gaststätte wurde – zuletzt unter dem Namen
„Zur Socke“ – bis 1990 betrieben. Jahrelang unterhielt die Wirtin nebenbei einen kleinen Kramladen.
Die 2. Gastwirtschaft befand sich ab 1872 im Haus Nr. 37. Nachdem Richard Oelsner im 1. Weltkrieg fiel, führte seine Frau Anna die Gastwirtschaft sowie die große Landwirtschaft allein weiter und zog nebenbei ihre 6 Kinder groß. Dazu richtete sie noch einen kleinen Kolonialwarenladen ein. 1954 wurde auch die Gaststube zum Konsum umgebaut, der sich bis 1978 in diesem Haus befand.
Eine 3. Gastwirtschaft befand sich einige Jahre (vermutlich bis 1938) im Haus Nr. 43.
Tiefengrubens ältestes Haus, die Nr. 31, ist das einstige Denkmalcafé „Zur schwarzen Küche“. Mit viel Liebe zum Detail bauten die früheren Besitzer Rita und Werner Dehne dieses aus dem 17. Jh. stammende und unter Einzeldenkmalschutz stehende Wohnhaus wieder auf. Attraktion ist der historische Backofen. Der offene Abzug schwärzte die Decke der einstigen Küche und gab dem Haus damit seinen Namen. 15 Jahre bewirteten Dehnes die Tiefengrubener und viele Besucher des Dorfes. Besonders begehrt: die große Vielfalt der leckeren typisch Thüringer Blechkuchen. Altersbedingt musste das Café 2014 leider schließen
Von 2006 bis 2019 wurde im Haus Nr. 52 die Gaststätte „Zum Rundling“ betrieben. Heute steht das Gästehaus ” Zum Rundling” nur noch für Übernachtungsgäste zur Verfügung.